Sommeliers

Frage und Antwort

Interview mit Marjam Nikfar
Weinsommelière
 Marjam Nikfar

Als geprüfte „Wine Expert Silber (IHK, Nov.2017)“ verfügt Marjam Nikfar über ein breites Wissen rund um die Welt der Weine und anderer alkoholischer Getränke, sowie über eine systematische Verkostungskompetenz. Dazu gehört tiefgehendes Know-how u.a. bei sensorischen Feinheiten, den Besonderheiten verschiedener Weinanbaugebiete und Food Pairing. Mit ihrer Expertise ist sie kompetente Ansprechpartnerin für Wein und Spirituosen für die Gastronomie.

Frau Nikfar, haben Sie einen Lieblingswein und welcher ist das?
Ich habe keinen ausgesprochenen Lieblingswein. Ab einer gewissen Qualität kann man jeden Wein trinken. Man muss nur wissen, wann und wozu. Allgemein bevorzuge ich leichte und frische Weine mit einem schönen Schmelz.

Was fasziniert Sie an der Welt des Weines?
Die Vielfältigkeit der Weinwelt. Die gleiche Rebe kann zum Beispiel in einem anderen Terroir andere Geschmacksaromen hervorheben. Zudem fasziniert mich die Lebenseinstellung der Winzer, beispielsweise die Geduld, die sie bei der Ernte aufbringen.

Woran erkenne ich einen guten Wein?
Vorneweg: In erster Linie muss ein Wein schmecken. Da sich über Geschmack aber bekanntlich streiten lässt, ist gut immer relativ. Dennoch lässt sich anhand einiger Merkmale auf die Qualität des Weins schließen.
Zum einen ist da das Bouquet, also der Duft eines Weines. Hier ist jedoch Vorsicht geboten: Nicht jeder Wein, der gut duftet, ist auch geschmacklich zu empfehlen. Umgekehrt gilt dasselbe. Es gibt jedoch verschiedene Gerüche, wie beispielsweise Ammoniak oder auch Essigsäure, die auf einen Weinfehler hindeuten. Von diesen Weinen sollte man dann eher die Finger lassen.
Auch die Farbe kann Aufschluss über die Qualität eines Weines geben: Weißwein und Rosé müssen klar sein. Sind Trübungen zu erkennen, ist der Wein nicht einwandfrei. Bei Rotweinen ist ein Depot ein untrügliches Zeichen für minderwertige Qualität. Ursache hierfür ist das Ausfällen der Farbstoffe, die auf den Flaschenboden sinken. Dennoch gilt auch hier: Ein satter Rotton bedeutet nicht zwangsläufig einen vollmundigen Geschmack, auch ein durchscheinender Rotwein kann wahre Geschmacksexplosion hervorrufen.

Hoher Preis gleich hohe Qualität. Trifft das auf jeden Wein zu?
In der Regel wird mit einem höheren Preis auch eine höhere Qualität geliefert, was aber nicht heißt, dass der Wein dem jeweiligen Verwender schmecken muss. Auch hier entscheidet wieder der Geschmack. Ein Wein, der mit Handlese geerntet wurde und bei dem nur vollreife Beeren gelesen wurden, weist jedoch grundsätzlich eine höhere Qualität  auf als Weine, die mit der Maschine gelesen wurden. Die Kellerarbeit ist auch sehr wichtig. Wie heißt es so schön: „Ein guter Kellermeister bringt aus einer durchschnittlichen Qualität der Trauben noch einen vernünftigen Wein hervor. Ein schlechter Kellermeister kann auch gute Ware schlecht ausbauen.“

Woher kommen die besten Weine?
Was die Vielfalt der Weißweine  betrifft, ganz sicher aus Deutschland. Bei den Rotweinen würde ich die südlichen Länder bevorzugen: Italien und Spanien, aber natürlich auch Frankreich.

Wie lagert man Wein richtig?
Wein sollte am besten bei niedriger und einigermaßen gleichbleibender Raumtemperatur gelagert werden. Zwischen zehn und zwölf Grad sind optimal. Außerdem sollte die Lagerung in einem dunklen Raum erfolgen.
 
Zu Wein wird häufig Wasser gereicht. Worauf sollte man bei der Abstimmung achten und welche Mineralwässer begleitend empfehlen?
Die individuellen Kombinationen von Wein und Mineralwasser werden vom Gastronom oder dessen Sommelier vorher getestet.
Zu jungen säurebetonten Weißweinen, wie Riesling oder Sauvignon Blanc, passen
Mineralwässer mit ein wenig Kohlensäure und nicht zu hohem Gehalt an Natrium, wie zum Beispiel unser elegantes Bella Fontanis Gourmet mit seiner dezenten Carbonisierung. Junge, dezente Weißweine können dagegen durch Mineralwässer mit viel Kohlensäure belebt werden. alwa live classic hat hierfür die gewünschte ausgewogene Mineralisierung bei starkem Kohlensäuregehalt. Weißweine aus dem Holzfass – also oxidative Weine – werden super durch Kohlensäure und eine hohe Mineralisierung unterstützt. So erscheint der Wein lebendiger.

Bei Rotweinen ist ein kohlensäurearmes, neutrales Mineralwasser der beste Begleiter. Die ausgeprägten Gerbstoffe eines Rotweins  vertragen sich nicht mit allzu viel Kohlensäure. Mit unserem alwa live naturell oder alwa live medium entsteht beispielsweise eine  ausgezeichnete Marriage von Rotwein und Mineralwasser. Im Anschluss an einen sehr intensiven Rotwein ist das Griesbacher First Class still oder medium ideal, da durch dessen hohen Gehalt an Hydrogencarbonat auch eine Neutralisation der Geschmacksknospen erfolgt. Dies wäre in jedem Fall auch für eine Weindegustation sinnvoll.

Welche Trends sind momentan in der Weinbranche zu beobachten?
Es kommen viele gute junge und innovative Winzer auf den Markt. Verschiedene Rebsorten werden miteinander kombiniert und es entstehen wahnsinnige Cuvées, die ein unglaubliches Geschmackserlebnis auslösen!

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